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23.05.2017 Kategorie: Rautheim-Gemeinde

Was ist denn fair?

Rückblick auf den Weltgebetstag

In diesem Jahr grüßten uns die Frauen von den Philippinen, einem in Südostasien gelegenen Inselstaat. Auf mehr als 7000 Inseln bietet das Land Schönheiten wie tiefgrüne Urwälder, tropische Riffe und die berühmten Reisterrassen, die zum Weltkulturerbe der Unesco gehören. Andererseits bedrohen Naturgewalten wie Vulkane und Taifune das Land und die Menschen. Trotz des natürlichen Reichtums der Inseln sind die Philippinen geprägt von krasser Ungleichheit. Viele der 100 Millionen Einwohner leben in Armut. Deshalb bewegt die philippinischen Frauen die Frage „Was ist denn fair?“ Im Vorbereitungskreis beschlossen wir, auch in diesem Jahr im großen Gemeinderaum den Gottesdienst zu feiern. Unter dem Kreuz an der Südwand entstand unser geschmückter Altar; als Sitzordnung hatten wir kurzentschlossen einen Kreis gewählt. So folgten wir der Anregung aus dem ersten Lied: „Komm und erzähl uns, komm in den Kreis, wir hören dir zu. Komm und bleibe, teil mit uns deine Geschichte.“ Auf die Flagge der Philippinen in den Farben Weiß, Blau und Rot legten wir beim Einzug in den Raum eine Landkarte, ein Kreuz als Symbol für das Christentum, einen Bambuszweig für die Naturschönheiten des Landes, den Schirm als Zeichen für die große Regenzeit, Bananen für das tropische Klima, die Bibel und die Waage. Letztere steht für die Gerechtigkeit als Thema des Weltgebetstages 2017. Eindrucksvoll und aussagekräftig ist das Titelbild der philippinischen Künstlerin Rowena Laxamana-Sta.Rosa geworden. Für sie ist es jedoch „Ein flüchtiger Eindruck der Situation in den Philippinen“. Sie setzt sich darin intensiv mit ihrem Heimatland sowie dem Bibeltext der Liturgie auseinander: Jesus sagte “Ich bin gekommen, dass sie das Leben und volle Genüge haben sollen“ (Joh. 10). In unserem Gottesdienst war das es Grundlage einer Bildmeditation. Da Reis auf den Philippinen allgegenwärtig und das wichtigste Grundnahrungsmittel ist, verteilten wir an jede Besucherin ein kleines Tütchen Reis als Zeichen der weltweiten Verbundenheit durch den Weltgebetstag. Die musikalische Gestaltung war auch in diesem Jahr gelungen: Die Lieder wurden von Frauen am Klavier, mit Gitarre, Querflöte, Flöte und Rhythmus-Instrumenten begleitet. Im Anschluss an den Gottesdienst gab es im kleinen Gemeinderaum leckere Speisen und lebhafte Gespräche. Zahlreiche Bilder der Philippinen und weitere Informationen rundeten den Abend ab. Es ist erfreulich, dass wir auch in diesem Jahr den Weltgebetstag in unserer Kirchengemeinde feiern konnten. Bei der Vorbereitung erfährt man immer Wissenswertes über das Land und seine Menschen. Die Gottesdienstordnung für den Weltgebetstag 2018 kommt aus Surinam, dem kleinsten unabhängigen Land Südamerikas. Bitte vormerken: Der Termin für den nächsten Gottesdienst ist Freitag, der 2. März 2018.

Beitrag von Annegret Sporleder